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Glücksspielsucht

Wenn aus Hoffnung Abhängigkeit wird

Spannung und eine Prise Nervenkitzel, Faszination am Spiel und dessen Unvorhersehbarkeit sowie natürlich die Hoffnung auf einen kleinen oder großen Geldgewinn und das tolle Glücksgefühl, wenn man tatsächlich etwas gewinnt: Das sind die Faktoren, die den Reiz des Glücksspiels ausmachen. Für viele ist dies ein harmloses Freizeitvergnügen.

Wenn das Spielen jedoch das ganze Leben beeinflusst und sich die Gedanken nur noch um die nächste Runde Roulette, Poker, Sportwetten und Co. drehen – egal ob offline oder online – sind dies Anzeichen für die Abhängigkeit von Glücksspielen.

Hier können unsere Hilfsangebote eine wichtige Rolle dabei spielen, zurück zu einem selbstbestimmten Leben zu gelangen.

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Was ist Glücksspielsucht?

Anders als beim problematischen Glücksspielen, das zwar auch bereits negative Auswirkungen auf das eigene oder das Leben der Familie hat und oft einer professionellen Beratung bedarf, werden bei einer Glücksspielsucht alle Kriterien einer Sucht erfüllt.

Die Glücksspielsucht, ist daher eine anerkannte psychische Erkrankung, die manchmal auch als “pathologisches Glücksspielen” oder “Glücksspielstörung” bezeichnet wird. Sie gilt, ähnlich wie die Computerspielsucht, als Verhaltenssucht.

Betroffene konsumieren also keine Substanzen wie bei der Drogensucht, sondern spielen exzessiv, um einen ähnlichen Effekt auszulösen.

Betroffene haben die Kontrolle über ihr Spielverhalten verloren, ebenso wie das Gespür dafür, wie viel Geldeinsatz sie sich überhaupt leisten können. Zudem erleben Betroffene eine Art innere Getriebenheit, auch wenn sie nicht spielen.

Die Gedanken an den ersten großen Gewinn, den letzten Verlust, das letzte und das nächste Spiel sind immer präsent und lassen ihnen keine Ruhe. Dies führt dazu, dass Betroffene alles andere vernachlässigen und kaum noch Freude an sonstigen Aktivitäten empfinden.

Es gibt viele verschiedene Arten von Glücksspielen, doch in der Regel fokussieren sich Patienten auf eine ganz bestimmte Variante. Sowohl Geldspielautomaten in Spielhallen als auch Sportwetten können offenbar deutlich schneller in eine Abhängigkeit führen als etwa Lotterien.

Noch höher ist das Suchtpotenzial von Online-Glücksspielen.

Auch wenn die meisten Glücksspielsüchtigen hoch verschuldet sind, wenn sie sich in Behandlung begeben, so bestimmt doch die Höhe der erlittenen finanziellen Verluste nicht das Ausmaß der Sucht.

Es gibt auch Patienten, die schuldenfrei sind und trotzdem ihr eigenes Spielverhalten als Belastung empfinden.

Woran erkennt man eine Glücksspielsucht?

Laut ICD-11, einem internationalen Klassifikationssystem für psychische und körperliche Erkrankungen, müssen drei zentrale Kriterien erfüllt sein, um von einer Glücksspielsucht sprechen zu können:

  • Kontrollverlust:

    Betroffene erleben auch nach hohen finanziellen Verlusten einen unwiderstehlichen Drang, erneut zu spielen. Spielhäufigkeit und Höhe der Einsätze nehmen stetig zu.

  • Fokussierung:

    Das Thema Glücksspiel bestimmt permanent die Gedanken. Andere Lebensbereiche verlieren mehr und mehr an Bedeutung, Alltagsaufgaben treten in den Hintergrund.

  • Fortfahren trotz negativer Folgen:

    Obwohl Betroffene durchaus die negativen Konsequenzen ihres Verhaltens wahrnehmen, wird dieses fortgeführt oder sogar intensiviert.

In der Folge sind Betroffene oft kaum wiederzuerkennen: Sie wirken ständig getrieben und abgelenkt, sind kaum noch zugänglich für andere Menschen und nicht mehr „Herr ihres Lebens“.

Folgen der Glücksspielsucht

Eine Glücksspielsucht kann sich in dramatischer Weise auf ganz unterschiedliche Lebensbereiche auswirken. Typische Folgen sind:

  • gesundheitliche Beeinträchtigungen, z. B. Schlafstörungen und Erschöpfung

  • schwerwiegende Stresssymptome durch:

    • Lügen und Verheimlichen - da Betroffene das Ausmaß der Problematik oft lange vor anderen verheimlichen, mitunter regelrechte Lügengebäude aufbauen, wächst der Druck.
    • Geldauftreiben - bzw. die finanzielle Situation trägt zum Stresserleben bei: Betroffene haben häufig Schulden bei verschiedenen Kreditgebern oder/und ihrem sozialen Umfeld.
  • Leistungsabfall in Schule, Ausbildung, Studium oder Job

  • soziale Konflikte, Vertrauensverlust des Partners/ der Partnerin, Trennungen, Scheidungen, Bruch mit Freunden oder Familie

  • massive finanzielle Probleme

  • juristische Konsequenzen: Um genügend Geld für das nächste Spiel zu beschaffen oder Gläubiger „ruhigzustellen“, werden nicht selten Straftaten begangen.

  • psychische Folgeerkrankungen, z. B. Schlafstörungen, Depressionen, Angststörungen, psychosomatische Beschwerden oder zusätzliche Abhängigkeit von Substanzen (z. B. Alkohol)

  • deutlich erhöhtes Suizidrisiko

Woran erkenne ich, ob ich glücksspielsüchtig bin?

Unser Selbsttest hilft Ihnen dabei, herauszufinden, ob Sie suchtgefährdet oder möglicherweise bereits glücksspielsüchtig sind.

Wer kann glücksspielsüchtig werden?

Glücksspielsucht betrifft deutlich häufiger Männer als Frauen.

Eine Glücksspielsucht ist unabhängig vom finanziellen Status: Weder senkt ein hohes Einkommen, noch steigert ein geringer Verdienst das Risiko. Stärker gefährdet sind jedoch Menschen mit unmittelbarem Migrationshintergrund – zumindest was die „klassischen“ (Offline-)Glücksspiele angeht.

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Was sind die Ursachen von Glücksspielsucht?

Eine Glücksspielsucht entsteht aus einem Zusammenspiel von biologischen Voraussetzungen, psychischen Faktoren und der individuellen Lebensgeschichte.

Bei Betroffenen findet sich oftmals ein ausgeprägter „Reizhunger“ und Risikobereitschaft. Das bedeutet, dass sie im Durchschnitt mehr auf der Suche nach Stimulation sind, Erregung erleben wollen und sich auch gerne mit anderen Menschen oder dem Schicksal messen.

Hinzu kommt, dass Betroffene oft Schwierigkeiten haben, mit (privaten oder beruflichen) Belastungen und dem daraus resultierenden Stress angemessen (positiv) umzugehen. Das Glücksspiel dient hierbei dem/der Betroffenen vorübergehend zu Ablenkung und Erleichterung. Dass dadurch wiederum neue Probleme entstehen können, wird in diesem Moment ignoriert.

Trading und Neobroker: Risiken und Suchtgefahr

Trading ist der schnelle Kauf und Verkauf von Aktien, Währungen oder Rohstoffen. Ziel ist es, durch Kursschwankungen Geld zu verdienen. Heute kann man mit Neobroker-Apps direkt auf dem Smartphone handeln.

Risiken beim Trading

Trading kann gefährlich sein:

  • Hohe Geldverluste möglich
  • Gefühlsgeleitetes Handeln führt zu Fehlern
  • Komplizierte Finanzprodukte sind schwer zu verstehen
  • Suchtgefahr durch schnelle Gewinne und Verluste

Gefahren von Trading-Apps

Trading-Apps machen den Einstieg sehr einfach, aber das ist riskant:

  • Apps sehen aus wie Spiele, verstecken aber die Risiken
  • Man kann rund um die Uhr handeln
  • Niedrige Gebühren verführen zu mehr Trades
  • Einfache Bedienung lockt auch Jugendliche an
  • Manche Anbieter haben weniger strenge Regeln

Warum sind Trading-Apps gefährlich?

Die Apps sind leicht zu nutzen und sehen harmlos aus. Viele Nutzer unterschätzen die Risiken. Niedrige Gebühren verleiten zu mehr Trades. Das kann zu einem Teufelskreis aus Verlusten und Aufholversuchen führen. Auch Minderjährige können die Apps oft leicht nutzen.

Wie kann man sich schützen?

Um sicherer zu handeln, sollte man:

  • Sich gut über Finanzmärkte informieren
  • Nur Geld einsetzen, das man verlieren kann
  • Klare Grenzen für Einsätze und Verluste setzen
  • Ruhig bleiben und nicht emotional handeln
  • Bei Problemen Hilfe suchen

Trading, besonders mit Apps, kann süchtig machen. Wer Probleme hat, sollte sich nicht scheuen, Hilfe zu holen.

Was kann man gegen Glücksspielsucht tun?

Im Vordergrund steht wie bei jeder Sucht die Hilfe von außen. Sie kann innerhalb einer Selbsthilfegruppe, aber auch in Form einer professionellen Therapie (individuell oder Gruppentherapie) erfolgen.

Haben Sie persönliche Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Ihrem Glücksspielverhalten? Oder sind Sie Angehörige(r), Lebenspartner(in), Freund(in) eines suchtgefährdeten Menschen und wissen nicht, wie Sie sich verhalten sollen?

Wir bieten eine kostenlose & anonyme Beratung  und Therapie bei Glücksspielsucht und exzessivem Glücksspiel.

Gern vermitteln wir auch den Kontakt zu Selbsthilfegruppen für Betroffene  und Angehörige.

FAQ:

Es gilt der Grundsatz: Je früher eine Behandlung erfolgt, desto besser sind die Aussichten, dass die Problematik vollständig behoben werden kann. Je länger die Erkrankung besteht, desto schwieriger wird es – insbesondere wenn sich die mit der Erkrankung verbundenen Problematiken häufen oder sich noch weitere psychische Erkrankungen dazugesellen. Erfolgt die Behandlung rechtzeitig, erleben Betroffene in der Regel einen Anstieg ihrer Lebensqualität.

Glücksspielsucht ist bereits seit den 1980er-Jahren als offizielle Erkrankung anerkannt. Dementsprechend vielfältig ist das vorhandene Hilfsangebot in den meisten Ländern. In Luxemburg hat sich die Anonym Glécksspiller Asbl bereits vor 20 Jahren auf diese Problematik spezialisiert.

Eine erste diagnostische Einschätzung kann beispielsweise über geeignete Selbsttests (online), über Apps (Suchtberodungonline) oder über entsprechende Telefon-Hotlines (konkret?) erfolgen. Natürlich geht dies auch im direkten Kontakt, etwa zu Suchtberatungsstellen oder psychosomatischen bzw. psychiatrischen Ambulanzen (konkret in Lux.?). Hier kann auch eine entsprechende Behandlung erfolgen.

Auch stationäre Therapiemöglichkeiten, etwa in spezialisierten Rehabilitationseinrichtungen (konkret in Lux.?) stehen zur Verfügung. Ebenso existieren in nahezu allen Regionen Selbsthilfegruppen, und natürlich gibt es auch immer mehr Online-Beratungsangebote.

Zunächst einmal sollten Sie einen Ihnen nahestehenden Menschen ins Vertrauen ziehen. Informieren Sie ihn möglichst genau über Ihr Glücksspielverhalten:

Wie hat es angefangen, wie hat es sich entwickelt und wie ist Ihre heutige Situation? Das kann Sie schon ein wenig entlasten.
Besprechen Sie dann die nächsten Schritte: Was können Sie gemeinsam unternehmen? Welche Hilfestellung brauchen Sie jetzt?

Ein wichtiger „Auslöser“ für das Glücksspielverhalten sind z. B. immer verfügbare Finanzmittel. Auch wenn es Ihnen schwer fällt: Sie könnten Ihren Zugang zu Geldmitteln durch eine Vertrauensperson als “zwischengeschaltetes Hindernis” unterbrechen - …Machen Sie den Schritt und überlassen Sie der Person, zumindest für einige Wochen, Ihre Bankkarten und dergleichen.
In Spielbanken, Spielhallen, Sportwetten-Annahmestellen und im gesamten (konzessionierten) Online-Glücksspiel gibt es zudem die Möglichkeit, sich selbst für einige Zeit vom Spielbetrieb sperren zu lassen („Spielersperre“). Machen Sie davon Gebrauch ,dieser Schritt könnte sehr hilfreich sein!

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